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China – Städte – Sonniges Kunming, touristisches Guilin, modernes Shanghai und kulturelles Beijing - Seite 3

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China – Städte – Sonniges Kunming, touristisches Guilin, modernes Shanghai und kulturelles Beijing
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Am Geburtstag von Mching habe ich noch einmal viele Freunde der beiden kennen gelernt und auch am letzten Abend, wo Günti ein tolles Nachtessen gekocht hat. Dies waren gemütliche Stunden. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!!!

Am Sonntag ging es dann mit dem Hochgeschwindigkeits-Zug nach Beijing. 5 Stunden dauert die Fahrt. Bis zu 300 km/h fährt der Zug, die Landschaft ist nur so vorbei geflitzt. Ich gebe der Landschaft die Bezeichnung "Verstaltet". Es ist wie wenn man sich verfährt, ups, es passiert einfach. Man macht es nicht absichtlich. Plötzlich merkt man, man ist nicht mehr auf dem richtigen Weg. 1.3 Milliarden Menschen, Wasser, Landwirtschaft, Industrie, Strom, Abwasser, Telefon, Strassen, Schienen.... Es wächst und wächst, und plötzlich merkt man, wir haben uns verstaltet. Nein die Landschaft wurde nicht absichtlich verunstaltet. Es ist einfach so passiert. Die Entwicklung geht sehr schnell, Planung hingegen langsam. Ein grosser Teil des Landes ist nicht bewohn- und bewirtschaftbar. So konzentriert sich alles auf einen kleinen Teil der Landschaft.

In Beijing mache ich zum ersten mal auf meiner Reise von Warmshowers.org gebraucht. Radfahrer bieten Radfahrern eine Unterkunft an. Florence und Ray aus den USA (oder Frankreich oder China oder so) nehmen mich für zweieinhalb Wochen bei sich auf. Ihre drei Töchter sind alle im Ausland, daher gibt es in der Wohnung genügend Platz. Mit in der Wohnung leben drei Katzen, zwei Vögel und ein Chinchilla. Ray ist gerade in den USA. Auch die Lage ist ideal, die Botschaften liegen im Fahrradumkreis von 15min.

So kann ich am Montag loslegen. Mit dem Velo, das mir Florence zur Verfügung stellt, mache ich mich auf den Weg zum International Hotel. Dort kaufe ich mein Ticket von Beijing nach Moskau. Dann gehts zur Russischen Botschaft. Dort muss ich neben dem Zugticket auch eine Unterkunft in Moskau sowie das Ticket von Moskau nach Europa vorweisen. Dies habe ich bereits in Shanghai organisiert. Die Hostel Buchung ist online eine leichte Sache. Wie ich aber zu einem Ticket von Moskau nach Duetschland komme wusste ich zuerst nich. Nach einigem Suchen hat sich aber das Reisebüro Monkeyshrine in Beijing gemeldet. Sie sind auf Transsib Reisen spezialisiert und konnten mir das Ticket ab Moskau organisieren. So habe ich eine Kopie per Mail erhalten und das Ticket wartet in Moskau im Hostel auf mich. Das Russland Visa lasse ich express ausstellen, somit kann ich es bereits am Dienstag abholen. Dann fahre ich direkt zur Mongolischen Botschaft. Diese ist jedoch erst am Nachmittag geöffnet. Also zweiter Versuch um 14.00 Uhr, es hat bereits eine lange Schlange, ja die Chinesen stehen Schlange!!! Zum Glück erreiche ich den Schalter vor 16.00 Uhr und mein Antrag wird bearbeitet. Ich kann das Transit-Visa in einer Woche um 16.00 Uhr abholen. Die 180 Yuan muss ich auf der Bank of China einzahlen und die Quittung zum Abholen mitbringen. Ich kämpfe trotz der Kälte gegen Schweissperlen. Mein Pass ist nicht unter den parat liegenden Pässen. Zum Glück bin ich aber nicht die Einzige und wir müssen noch "einen Moment" warten. Nach dem alle anderen Pässe herausgegeben wurden bekommen wir unsere.... Glück gehabt.

Am Mittwoch geht es dann zur Weissrussland Botschaft. Diese hat nur jeden zweiten Tag geöffnet. Für ein Transitvisa von Weissrussland benötigt man die Fahrkarte und das Russische Visa. Anscheinend wollen nicht viele Leute nach Wiessrussland, niemand steht an, eine leichte Sachen.

In der Zwischenzeit schleppe ich mich von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Es gibt tolle Orte in Beijing, ich bin jedoch das Sightseeing müde. Keine Lust mehr auf Stadt, keine Lust mehr auf Sehenswürdigkeiten, keine Lust mehr auf China. Am liebsten würde ich in den Flieger steigen und nach Hause kommen. Und trotzdem denke ich, meine Rückreise wird ein Erlebnis und ich leiste einen weiteren kleine Beitrag zu meinen ökologischen Fussabdruck. Ich habe die Reise auf dem Landweg begonnen und werde sie auf dem Landweg abrunden.

Beijing ist im Vergleich zu Shanghai traditioneller und hat kulturell mehr zu bieten. Auch ist das Leben etwas günstiger und ich habe das Gefühl, dass es mehr Luete der Mittelklasse gibt. In Shanghai war sehr viel Schickimicki....Ein sehr schöner Tag ist der Ausflug nach Mutianyu zur grossen Mauer. Auf die Mauer habe ich mich schon seit beginn der Reise gefreut. Ein wunderschöner Herbsttag und wenig Touristen runden das Erlebnis ab.

Am letzten Sonntag in Beijing, gehe ich mit den H3 "a drinking groupe with a running problem" auf eine "Schnitzeljagd" durch einen Teil der Stadt. Es wird gerannt, Bier getrunken und gelacht... On and on...

Am 23. November geht meiner Reise weiter, am frühen Morgen um 08.05 Uhr startet der Zug richtung Moskau. Vielen Dank an Florence und Ray für ihre grosszügige Gastfreundschaft!

Fazit Städte Chinas:

Falls man durch China reist sind Beijing und Shanghai sicher sehenswerte Städte, die beide viel zu bieten haben. Da ich etwas Stadtmüde bin bleibt mein Fazit kurz. Hier noch ein paar Gedanken:

"Das Wirtschaftswunder ist bald zu Ende. Ein Viertel der Bürger hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Ein Drittel der Städter muss stark verdreckte Luft einatmen. Weniger als zwanzig Prozent des städtischen Mülls werden umweltverträglich entsorgt." So der Umwelt-Vizeminister, Pan Yue, 2005. Seit damals soll sich bereits viel verbessert haben. Mir bereitet das gelesene und gesehene immer noch Kopfzerbrechen.

Buchtipps: Zhou Qing, "What kind of God?", über die chinesische Lebensmittelbranche / Hanne Chen, Kulturschock VR China/Taiwan, Reise Know-How



 

Gefahrene Kilometer

10131km

nachgeführt am: 24.10.2011

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