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China – Gansu – Tibetische Hochebene - Seite 3

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China – Gansu – Tibetische Hochebene
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Da das Knie von Chris nach einer Testfahrt nicht besser ist, bleiben wir drei Tage in Xiahe. Das heisst wir haben auch noch Zeit die grosse Kora zu laufen, diese führt auf den Berg zu einer Ruine und zu vielen Gebetsfahnen. Die Tibeter werfen auf dem Berg kleine Zettel mit dem Windpferd darauf in die Luft, damit schicken sie Gebete in den Himmel. Es sieht aus wie Schnee, all die weissen Zettel am Boden.

Am Abend unterhalten wir uns mit unseren Zimmernachbarn. Darunter befindet sich auch Adrian aus dem Untervallis. Er ist Biologe und sozusagen beruflich hier. Studiert die Adaption von Enzian an die Klimaveränderungen. Er ärgert sich darüber, das die Mönche mit Mobiltelefonen herumlaufen, zum Teil sogar mit I-Phones. Die Mönche leben von Spenden der Gläubigen. Wenn man so urteilen will, könnte man die Frage auch ausweiten, dürfen die Mönche Turnschuhe tragen, Fernsehe schauen, Elektrizität benutzen? Ich denke sie haben ein Recht oder sogar die Pflicht, sich den Änderungen der Welt anzupassen um nicht stehen zu bleiben.

Die TibeterInnen sehen meist kräftig und vom Wetter geprägt aus. Sie tragen lange Mäntel, mit Schaffellen gefüttert und mit viel zu langen Ärmeln, damit die Hände warm bleiben. Dies sieht vor allem auf dem Motorrad lustig aus, da Ärmel über den Lenker hinaus hängen. Meist haben die Männer auf dem Motorrad ihr Gesicht zum Schutz vor dem Wetter mit einem Tuch umwickelt. Spähter treffen wir an einem Regen-grauen Tag einen Tibeter auf seinem schwarzen Pferd. Sein Mantel ist schwarz, sein Gesicht eingehüllt und die Kapuze oben. Ich habe das Gefühl einem Nazgul aus "Herr der Ringe" zu begegnen.

Damit wir nicht die selbe Strasse zurück müssen, auf welcher wir angereist sind, nehmen wir eine Holperstrasse. Der erste Tag nach Xiahe ist einer der Schönsten zwischen Lanzhou und Chengdu. Wunderschöne Landschaft, Sonne, tausende von Yaks, Hirten und Zelte. Gegen Abend kommt wieder Regen auf. Wir gehen auf einem Trampelpfad in ein Seitental und stellen unsere Zelte auf. Kurz bevor das Essen gekocht ist kommt ein Tibeter auf dem Motorrad. Wir dachten, dass hier niemand vorbei kommt, nicht in diesem Regen. Seine Mimik ist sehr hart, in Zeichensprache versucht er uns etwas zu erklären. Kühe und Pferde kommen. Leute kommen. Rauben uns aus. Er will Geld, um die Leute zu stoppen. So unsere Interpretation. Er will 50 Yuan. Damit können wir ja in ein Hotel! Natürlich ist es uns nicht danach alles zusammen zu packen. Nach einer halben Stunde Verhandlung bezahlen wir ihm 20 Yuan. Seine Mimik verändert sich jedoch nicht und er fährt davon. Was nun? Bleiben oder nicht. Es ist bereits dunkel, kalt und nass. Wir bleiben. Chris schläft in seinen Regenkleider, Schuhen und mit der Stirnlampe. Ich schlafe verhältnismässig ruhig. Am nächsten Morgen um sieben verlassen wir den Platz und kehren zurück auf die Strasse. Wir sind erleichtert. In starken Regen fahren wir auf dieser Schotter-Matschstrasse ins 20km entfernte Dorf. Unterwegs fahren wir durch Yackherden, welche noch um die Zelte stehen und gemolken werden. Die Hunde, welche die Yacks vor den Wölfen schützen sind meist an der Leine. Die Tibeter haben auch viele Pferde. Die Morgen-Stimmung ist sehr speziell.

Leider hat im Dorf noch kein Restaurant offen. Wir können uns aber in einem Laden mit Tee etwas aufwärmen. Die Schuhe und Handschuhe von Chriss sind durch und durch nass. Er friert. Neben dem Laden gibt es eine Bäckerei. Die Tibeter haben köstliches Brot, wie selbst gebackenes von Zuhause.



 

Gefahrene Kilometer

10131km

nachgeführt am: 24.10.2011

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